Als '''Berufsausbildung''' (auch ''berufliche '') wird im weiteren Sinne jede bezeichnet, die jemanden dazu befähigt, einen auszuüben. Nicht zur Berufsausbildung gehört damit u. a. die , da deren Ziel lediglich ist, das und die Fertigkeiten der Person an geänderte Anforderungen anzupassen.
Im engeren Sinne (umgangssprachlich '''Ausbildung''', ?Lehre? in Österreich, ?? in der Schweiz) bezeichnet der Begriff nur solche Ausbildungen wie die, die in deutschsprachigen Ländern im Rahmen einer staatlich anerkannten stattfinden. Diese besteht aus einer sowie in Deutschland immer auch aus einer schulischen Ausbildung an einer . Damit sind sie abgegrenzt von allen Formen eines s (auch dem , da deren schulischer Teil an einer stattfindet). Dieser Artikel befasst sich nur mit der Berufsausbildung im engeren Sinne. Ein Mensch, der sich in einer solchen Berufsausbildung befindet, wird als bezeichnet.
Ziel
Die (duale) Berufsausbildung in Deutschland soll die ?berufliche Handlungsfähigkeit? vermitteln (§ 1 Abs. 3 BBiG). Die Berufsbildung in der Schweiz fördert und entwickelt ein System, ?das den Einzelnen die berufliche und persönliche Entfaltung und die Integration in die Gesellschaft, insbesondere in die Arbeitswelt, ermöglicht? (Art. 3 Buchst. a BBG). Die betriebliche Ausbildung wird durch eine theoretische Wissensvermittlung in einer Berufsschule und/oder ergänzt ().
In Deutschland kennzeichnet sich die duale Berufsausbildung durch dessen Durchführung in einem geordneten Ausbildungsgang, der Vermittlung einer breit angelegten beruflichen Grundbildung, der Vermittlung der für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit notwendigen fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse sowie dem Erwerb der dafür erforderlichen Berufserfahrung.
Internationale Anerkennung
Innerhalb der (EU) und des (EWR) wird ein in einem anderen Staat der EU bzw. des EWR erreichter Berufsabschluss anerkannt, soweit er dort zur Ausübung eines bestimmten Berufs berechtigt und die dort absolvierte Ausbildung nicht wesentlich anders verläuft als in dem Staat, in dem die Berufstätigkeit ? als Arbeitnehmer oder als Selbständiger ? ausgeübt werden soll. Rechtsgrundlage ist die , die von den Mitgliedsstaaten bis Oktober 2007 in nationales Recht umzusetzen war.
Allgemeine Schulbildung in der Berufsausbildung
In der ehemaligen existierte das Modell der . Dieses ermöglichte das Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife sowie dem gleichzeitigen Erhalt eines .
Ähnliche Modelle zur Erlangung der (Fach-)Hochschulreife während der Berufsausbildung (sogenannte Doppelqualifizierung oder BerufsAbitur) finden sich heutzutage in Baden-Württemberg.
Manche allgemeinbildende Schulen verfügen über dieselben Einrichtungen und qualifiziertes Lehrpersonal wie Berufsschulen und Lehrwerkstätten in Ausbildungsbetrieben.
Somit ist es möglich mit erfolgreichen Projektarbeiten und zusätzlichem Fachunterricht nach dem Abitur und weiterer praktischer Tätigkeit die Gesellenprüfung abzulegen.
Deutschland
Gesetzliche Regelungen
Das bildet die grundlegende Regelung der Berufsausbildung in Deutschland. Einige Berufe, insbesondere Berufe im medizinischen Bereich (e), sind in speziellen Gesetzen geregelt (beispielsweise , gesetz, engesetz, ). Des Weiteren setzen die der jeweiligen Berufsausbildungen die bundeseinheitlichen Standards fest.
Seit 2020 legt das Berufsbildungsgesetz mit dem § 17 Abs. 2 BBiG eine Mindestvergütung fest, welche nicht unterschritten werden darf.
Gestaltung
Die überwiegende Mehrheit der Berufsausbildungen wird im durchgeführt, wobei die rechtlich jeweils voneinander unabhängigen e und zusammenarbeiten müssen, um die optimale berufliche Qualifizierung der e (Auszubildenden) zu gewährleisten. Die Berufsausbildung kann auch in vollschulischer Ausbildung erfolgen, u. a. in einer Berufsschule, Berufsfachschule.
Eine als Teil des betrieblichen Ausbildungsabschnittes ergänzt oftmals die jeweilige Berufsausbildung.
Nach der Berufsausbildung besteht in den meisten Bundesländern weiterhin die Möglichkeit einen Hochschulzugang zu erwerben. Die Hochschulreife kann an n erworben werden. Die Fachhochschulreife kann z. B. in Baden-Württemberg an einem erworben werden. Diese Arten der Ausbildungsgänge können nach dem gefördert werden.
Aufgaben der zuständigen Stelle
Die nach den Berufsbildungsgesetzen zuständigen Stellen (u. a. n und n) verfolgen eine Vielzahl von Aufgaben.
Sie entscheiden unter anderem über eine Verkürzung oder Verlängerung der Ausbildungszeit sowie über die Zulassung zur Abschlussprüfung oder zu Fortbildungsprüfungen (z. B. en). Weiterhin errichten sie Prüfungsausschüsse und erlassen en und führen die Zwischen-, Abschluss- und Meisterprüfungen durch. Ebenfalls sind sie zuständig für die Überwachung über die Durchführung der Berufsausbildung und die berufliche , die Eignung von Ausbildungsstätten und Ausbildern festzustellen und das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse (z. B. ) zu führen. Des Weiteren sind sie beratend für und tätig und bestellen .
Ausbildung zum Beamten
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
Staatsangehörige der , die ihre Berufsqualifikation in einem Mitgliedsstaat erworben haben, haben durch die freien Zugang zu ihrem Beruf ? unter denselben Voraussetzungen wie Inländer. Die EU-Berufsanerkennungsrichtlinie gilt ebenso für Bürger des und der .
Für Angehörige von das Online-Portal ''Anerkennung in Deutschland'' ins Leben gerufen. Hier können Personen mit einem ausländischen Berufsabschluss die für die Anerkennung ihrer Qualifikation zuständige Stelle recherchieren und sich über das Verfahren und die rechtlichen Grundlagen informieren.
Österreich
Die Berufsausbildung in Österreich wird ebenfalls überwiegend im dualen Berufsausbildungssystem durchgeführt.
In Österreich gibt es 210 (Stand 1. Mai 2023)
Rund 40 % der österreichischen Jugendlichen machen nach dem Ende ihrer neunjährigen eine Lehre,
Schweiz
In der Schweiz entscheiden sich circa 2/3 der Jugendlichen für eine Berufsausbildung.
Nach erfolgreichem Abschluss erhält der Lehrling das . Das ''Praktikerzertifikat'' bestätigt die Beherrschung des Berufes, aber Lücken in der Allgemeinbildung. Das Teilzertifikat zertifiziert einzelne Qualifikationen.
Die Aufsichtsbehörde ist das (Institut für Aus- und Weiterbildung).
Mindestalter bei Lehrbeginn ist für die meisten Berufe 15 Jahre, Höchstalter für den Beginn einer Lehre ist 29 Jahre.
Für Kfz-Mechaniker besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum belgischen Abschluss auch zugleich den niederländischen und den deutschen zu erwerben (Stichwort Tridiplomierung).
Die existiert in Belgien ebenfalls.
Niederlande
Etwa 50 % der niederländischen Jugendlichen wechseln nach Ende der ersten Stufe (Basisschool und Basisvorming) in die ''voorbereidend middelbaar beroepsonderwijs'' (vmbo) und damit Berufsbildung.
Den Jugendlichen steht zur Wahl, ob sie ihre Ausbildung in einem Betrieb (berufsbegleitende Variante, Beroepsbegeleidende Leerweg ? BBL) machen oder an einer Berufsschule (berufsausbildende Variante, Beroepsopleidende Leerweg ? BOL). Formal sind die Berufe und Abschlüsse identisch. Die berufsausbildende Variante umfasst auch Betriebspraktika. Zwei von drei Lernenden gehen den berufsausbildenden Weg, einer von drei Lernenden den berufsbegleitenden Weg.
- Level 1: Assistentenlevel. Dauer: sechs Monate bis ein Jahr
- Level 2: Berufliche Grundausbildung. Dauer: zwei bis drei Jahre
- Level 3: Berufliche Bildung. Dauer: zwei bis vier Jahre
- Level 4: Ausbildung für das mittlere Management. Dauer: drei bis vier Jahre und Weiterbildung zum Spezialisten, Dauer: ein bis zwei Jahre.
Wobei Level 1 und 2 keine Zulassungsvoraussetzungen haben. Level 4 berechtigt zur Höheren Berufsbildung (Hoger Beroepsonderwijs ? HBO) an einer Fachhochschule (Hogescholen).
Für Deutsche, die grenznah leben und zudem Niederländisch in der Schule hatten, stellt das niederländische System ebenfalls eine Alternative dar.
Frankreich
In Frankreich hat die (duale) Berufsausbildung einen viel geringeren Stellenwert als im deutschsprachigen Raum. An ihrer Stelle stehen diverse Fachschulen, technische Schulen und Hochschulen.
Im handwerklichen Bereich existiert aber ein System der Berufsausbildung (''apprentissage'', ''formation professionnelle''). Die Gesellen sind in der ''association ouvrière des '' zusammengeschlossen.
Da die Ausbildung auch in Deutschland anerkannt ist, kann es bei entsprechenden Französischkenntnissen auch für deutsche Schüler interessant sein, die Ausbildung in Frankreich zu absolvieren. Die Ausbildungsdauer ist mit der in Deutschland vergleichbar.
Das ''Certificat d'aptitude professionnelle'' ist in Deutschland dem Gesellen- bzw. Facharbeiterbrief in der Regel gleichgestellt.
Dänemark
Dänemark besitzt ebenfalls ein duales Ausbildungssystem. Dänemark hat etwa 120 Ausbildungsberufe.
USA
In den USA ist die Berufsausbildung weniger formalisiert als in Deutschland. Nach Verlassen der bzw. des s (siehe ) folgt am Arbeitsplatz meist das ''on the job training'' (Lernen durch praktische Ausbildung).
Siehe auch
- (Berichtsheft)
- in Deutschland
- ,
- , , , ,
Literatur
'''Vergleich:'''- ? Berufsausbildungen und Abschlüsse in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz vergleichen
Einzelnachweise
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